Thymian Wirkung

 

Thymian Wirkung

Thymian hat ein sehr breites Wirkungsspektrum: alles über seine gesundheitliche Wirkung, Anwendung, Wirkstoffe und Nebenwirkungen.

Thymian als Heilpflanze

Thymian ist eine altbewährte Heilpflanze mit einem ausgesprochen weiten Wirkungsspektrum. Seine besondere Stärke liegt auf seiner positiven Wirkung auf die Atemwege, so ist er in verschiedenen Anwendungsarten ein gutes und beliebtes Hustenmittel. Die größte Konzentration der Wirkstoffe des Thymians findet sich im ätherischen Thymianöl. Es hat einen wichtigen Platz in Naturheilkunde und Aromatherapie. Aber auch mildere Anwendungen von Thymian, wie Thymiantee, Speiseöl, Thymiangewürz und Aufgüsse mit Thymian haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit und könne vor allem bei längerfristiger und vorbeugender Verwendung gute Erfolge erzielen.

Hauptwirkungsgebiete

Physis: Erkältungskrankheiten Atemwegsinfekte Asthma bronchiale Entzündungen in Mund und Rachen Verspannungen und Schmerzen  
Psyche: Antriebsschwäche  

Eine detaillierte Liste der Wirkungsgebiete der einzelnen Thymianarten siehe große Tabelle weiter unten.

Bei der Verwendung des Thymians gilt es zu beachten, dass es sich um eine ausgesprochen Artenreiche Pflanze handelt, die zusätzlich zur Ausbildung verschiedener Chemotypen und zur Bastardisierung neigt. Aus gesundheitlicher Sicht sind vor allem der Thymus vulgaris mit seinen Chemotypen Thymol, Linalool, Geraniol und Thujanol, der Thymus mastichina und der Thymus zygis interessant.

Wirkung der verschiedenen Thymianarten

Die Gattung Thymus bildet über 300 Arten aus. Leicht kommt es auch bei erfahrenen Pflanzenkennern zu Verwechslungen und Unklarheiten Bezeichnungen und Namen betreffend. Die verschiedenen Thymianarten besitzen durch die unterschiedliche Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe verschiedene Wirkungsschwerpunkte und Anwendungsmöglichkeiten.

Thymus vulgaris (Echter Thymian)

Der Thymus vulgaris hat neben dem Thymus zygis die wichtigste Rolle in gesundheitlicher Hinsicht. Er bildet sieben definierte Chemotypen aus, von denen vier (Thymol, Linalool, Geraniol und Thujanol) in Aromatherapie und Naturheilkunde genutzt werden. Thymus vulgaris hat ein ausgesprochen weites Wirkspektrum. Von großer Bedeutung ist vor allem seine Wirkung auf die Atemwege.

 Thymus mastichina

Der Thymus mastichina ist auch als Spanischer Thymian oder Spansicher Majoran bekannt. Er gilt als hochwirksam und dabei im Vergleich mit den anderen Thymianarten als sehr mild. Er wirkt vor allem antibakteriell, antiviral, schleimlösend und auswurffördernd.

Thymus zygis

Der Thymus zygis gilt offizielle als Arzneipflanze. Er ähnelt in seiner Wirkung dem Thymus vulgaris. Bewährte Anwendungsgebiete sind vor allem Erkältungskrankheiten, Atemwegsinfektionen, Beschwerden mit Leber und Galle und Chlamydien-Infektionen.

Thymus membranaceus

Aufgrund seines auffälligen Erscheinungsbilds wird der Thymus membranaceus auch königlicher Thymian genannt. Sein Blütenstand sieht tatsächlich wie ein kleines Krönchen aus. Das ätherische Öl des Thymus membranaceus ist relativ selten, da diese Thymianart nur in wenigen Gegenden wächst. Durch seinen hohen Gehalt an 1,8-Cineol gilt dieses Öl jedoch als Atemwegsspezialist und wird auch zur Förderung von Gedächtnis und Leistungsfähigkeit eingesetzt. Im Folgenden sind die aus gesundheitlicher Sicht wichtigen Thymianarten und ihre Chemotypen mit den jeweiligen Wirkungsschwerpunkten aufgelistet:

Thymus vulgaris (Echter Thymian)

Ct. ThymolCt. LinaloolCt. GeraniolCt. Thujanol
  • Bakterielle Infektionen
  • Viruserkrankungen
  • Angina
  • Bronchitis
  • Immunmodulation
  • Otitis
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Muskelverspannungen
  • Muskelkrämpfe
  • Durchblutungsstörungen
  • Arterielle Hypotonie
  • Wundbehandlung
  • Akne
  • Insektenstiche
  • Phlegmone Fußpilz
  • Pilzinfektionen allgemein
  • Kopfläuse
  • Viruserkrankungen
  • Angina
  • Bronchitis
  • Immunmodulation
  • Sinusitis
  • Otitis
  • Konzentrationsstörungen
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Herzschwäche
  • Soorstomatitis
  • Wundbehandlung
  • Dekubitus
  • Frostbeulen
  • Insektenstiche
  • Verbrennungen
  • Ekzeme Fußpilz
  • Vaginalmykosen
  • Pilzinfektionen allgemein
  • Haarausfall
  • Verdauungsbeschwerden
  • Allgemeine Schwäche
  • Gastritis
  • Bakterielle Infektionen
  • Viruserkrankungen
  • Angina
  • Immunmodulation
  • Sinusitis
  • Otitis
  • Leberschwäche
  • Durchblutungsstörungen
  • Akne
  • Pilzinfektionen allgemein
  • Gastritis
  • Erkältungskrankheiten
  • Bronchitis
  • Mittelohrentzündung
  • Sinusitis
  • Rhinitis
  • Tonsilitis
  • Influenza
  • Arthrose
  • Arthritis
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Leberschwäche
  • Stomatitis
  • Dermatitis
  • Chlamydien Infektionen

Thymus mastichina

Thymus zygis

(Joch-Thymian)

Thymus membranaceus

  • Erkältungskrankheiten allgemein
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Angina
  • Bronchitis
  • Otitis (Ohrentzündungen)
  • Kehlkopfentzündungen
  • Lungenentzündungen
  • Atembeschwerden
  • Stärkung des Immunsystems
  • Problemhaut
  • Stress
  • Geistige Erschöpfung
  • Erkältungskrankheiten allgemein
  • Bronchitis
  • Mittelohrentzündung
  • Sinusitis
  • Rhinitis
  • Tonsilitis
  • Influenza
  • Arthrose
  • Arthritis
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Leberschwäche
  • Mundschleimhautentzündung
  • Dermatitis
  • Chlamydien-Infektion
  • Allgemeine Schwäche
  • Atemwegsinfekte
  • Förderung der Leistungsfähigkeit
  • Gedächtnis und Konzentration

Die verschiedenen Thymianarten und ihre Chemotypen können auch gut miteinander gemischt werden und sich so in ihrer gesundheitlichen Wirkung ergänzen oder verstärken. Dies kann sich besonders zur Vorbeugung von Beschwerden bewähren. Bei hartnäckigen akuten Problemen sollte man allerdings die Thymianart mit dem entsprechenden Wirkungsschwerpunkt wählen.

Anwendungsmöglichkeiten

Thymian hat als Heilpflanze nicht nur ein breites Wirkspektrum, sondern kann auch auf unterschiedliche Weise dargereicht werden und in verschiedenen Formen die optimale Wirkung bringen. Bewährte Anwendungsformen des Thymians sind ätherisches Thymianöl (stärkste Wirkstoffkonzentration), Thymiantee, Aufgüsse aus frischem oder getrocknetem Thymian für Bäder, Umschläge oder Kompressen, Thymiangewürz und Thymianspeiseöl.

Ätherisches Thymianöl

Das ätherische Thymianöl bietet ein Gros der wertvollen Inhaltsstoffe der Thymianpflanze in sehr konzentrierter Form. Es wirkt bei allen oben aufgelisteten Beschwerden, doch besonders gut bei Atemwegsinfekten, Erkältungskrankheiten im Allgemeinen,  Atemwegsinfekten, Beschwerden mit dem Bewegungsapparat wie Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen oder Verspannungen, bestimmte Hautkrankheiten wie Wundinfektion oder Ekzeme und Antriebsschwäche. Das ätherische Thymianöl kann abhängig vom Beschwerdebild auf unterschiedliche Weise zum Einsatz gebracht werden:

Öl direkt auf die Haut (verdünnt) zur Massage oder zum Einreiben: Husten, Bronchitis, Otitis, Muskelkrämpfe, Muskelverspannungen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rheuma, Arthrose, Arthritis, Sehnenscheidentzündungen, Hautpilz, Durchblutungsstörungen, Dekubitus, Ekzeme, Herpes, Leberschwäche, Hypotonie Inhalation: Atemwegsingfekten allgemein, Bronchitis, Husten, Keuchhusten, Stirnhöhlenentzündung, Schnupfen, nervösen Beschwerden (die ruhige Atmung beruhigt hier zusätzlich) Duftlampe/Vaporisierer: Erkältung (auch vorbeugend), Husten, Atemwegsinfekte allgemein, Stirnhöhlenentzündung, Bronchitis, Keuchhusten, Asthma bronchiale, Nervenschwäche Konzentrationsförderung, Gedächtnisförderung, Angstzustände, Antriebsschwäche, Depression, Mutlosigkeit, Nervosität, nervöse Erschöpfung, nervöse Müdigkeit, nervöse Depression Gurgellösung (stark verdünnt): Halsschmerzen, Angina tonsillaris, Zahnfleischentzündung, Stomatitis (Entzündung der Mundschleimhaut) Badezusatz: Erkältung, Husten, Schnupfen, Stirnhöhlenentzündung, Bronchitis, Stärkung der Immunabwehr, Muskelverspannung, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rheuma, Arthrose/Arthritis, Hypotonie, Durchblutungsstörungen, geringe Menstruation, Nervenschwäche, Angstzustände, Depression, Mutlosigkeit, Nervosität, Nervöse Erschöpfung, Nervöse Müdigkeit, Nervöse Depression Zusatz im Shampoo: Haarausfall

Beim Einsatz von ätherischem Thymianöl gilt zu beachten, dass für eine gezielte Behandlung die auf das Beschwerdebild passende Thymianart bzw. der richtige Chemotyp gewählt werden sollte. Die einzelnen Beschwerdebilder sind in der Tabelle weiter oben den Thymianarten zugeordnet.

Thymiantee

Thymiantee ist zum einen eine mildere Alternative zum ätherischen Thymianöl, zum anderen sind im frischen bzw. getrockneten Kraut, das für den Tee verwendet wird, noch weitere wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, die das Öl nicht bietet wie Gerbstoffe und Flavonoide. Am besten wirkt Thymiantee auf das Verdauungssystem, bei Blasenentzündungen und Menstruationsstörungen. Thymiantee hat sich bewährt bei: Erkältung, Husten, Halsschmerzen, Bronchitis, Angina, Zahnfleischentzündungen, Stomatitis (Mundschleimhautentzündung), Stärkung der Immunabwehr, Leberschwäche, Hypotonie, Durchblutungsstörungen, Appetitmangel, Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Infektionen, Blasenentzündung, geringe Menstruation, Blutarmut, nervöse Beschwerden, Antriebsschwäche, Nervenschwäche, Angstzustände, Depressionen

Thymian-Gewürz und Thymian-Speiseöl

Auch wer regelmäßig sein Essen mit Thymian-Gewürz oder einem Speiseöl mit Thymian würzt oder verfeinert kann von der gesundheitlichen Wirkung der Heilpflanze Thymian profitieren. Diese Art der Anwendung von Thymian wirkt besonders langfristig und vorbeugend. Ein hochkonzentrierte und qualitativ hochwertiges Speiseöl mit Thymian kann abgeseiht sogar ähnlich dem ätherischen Thymianöl eingesetzt werden z.B. als Haaröl oder Massageöl. Diese Art der Anwendung bietet eine besonders milde Alternative für Menschen, die ätherisches Thymianöl weniger gut vertragen. Thymian-Gewürz und Speiseöl mit Thymian wirken regelmäßig verwendet besonders gut gegen Verdauungsbeschwerden, Leberschwäche, Appetitmangel und tun dem allgemeinen Wohlbefinden gut.

Thymianaufguss

Aus den getrockneten oder auch frischen Thymianblätter können auch Aufgüsse für Bäder oder Umschläge zubereitet werden. Diese Umschläge können sehr gut zur Hautpflege und der Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt werden und für Leber- oder Bauchwickel. Ein Bad mit einem Thymianaufguss ist eine mildere Alternative zu einem Bad mit ätherischem Thymianöl. Im Thymianaufguss finden sich auch die in der Thymianpflanze enthaltenen Gerbstoffe. Diese wirken antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, zusammenziehend, schleimhautschützend und fungizid.

Wirkstoffe des Thymians

Thymian enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe von denen ein großer Teil bereits gut erforscht ist. Die einzelnen Thymianarten unterscheiden sich in der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe allerdings sehr und bilden darüber hinaus abhängig von den genauen Wachstumsbedingungen unterschiedliche Chemotypen aus, die sich in Konzentration der Inhaltsstoffe und ihrer Zusammensetzung ebenfalls unterscheiden. Am dieser Stelle sollen kurz einige der wichtigsten wirksamen Inhaltsstoffe beschrieben werden: Ätherisches Öl: Linalool – Kommt besonders verstärkt im Echten Thymian vom Ct. Linalool vor. Linalool wirkt antiseptisch, entzündungshemmend und antimikrobiell. Cineol – Wird aufgrund seines Geruchs auch als Eukalyptol bezeichnet.              Cineol wirkt auswurffördernd und schleimverflüssigend, entzündungshemmend, entkrampfend und durchblutungsfördernd. Cienol ist inzwischen gut erforscht. Zur Zeit liegt ein besonderes Interesse der Forschung auf der Wirkung des Cineols auf unser Gedächtnis, denn Cineol fördert die Konzentrations- und Merkfähigkeit. Thymol – Wirkt stark antiseptisch und hat eine abtötende Wirkung auf Pilze. Bei einem Öl mit hohem Thymol Gehalt sollte besonders gut auf die Dosierung geachtet werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Campher – Campher kann seine Wirkung besonders auf dem Weg der Inhalation gut entfalten. Er wirkt schleimlösend und entspannt die Bronchien. Darüber hinaus besitzt Campher eine schmerzlindernde Wirkung bei rheumatischen Beschwerden. Gerbstoffe: Gerbstoffe wirken adstringierend (zuammenziehend), entzündungshemmend, sekretionshemmend, antimikrobiell, antiviral, Plaquehemmend und antioxidativ. So können sie zum Beispiel sehr gut gegen Entzündungen im Mundraum und Rachenbereich wie Aphten oder Zahnfleischentzündungen eingesetzt werden oder bei unterschiedlichsten Hautproblemen und –krankheiten helfen. Flavonoide: Flavonoide wirken antiallergisch, entzündungshemmend, antiviral, antimikrobiell und antioxidativ. Bitterstoffe: Bitterstoffe kommen vor allem der Verdauung zugute. Der bittere Geschmack stimuliert Magen, Leber und Gallenblase und regt den Appetit an.

Nebenwirkungen

Thymian zählt zu den wichtigsten Heilpflanzen. Doch in seltenen Fällen können Anwendungen mit Thymian auch zu Nebenwirkungen führen. Bei der Anwendung von bestimmungsmäßigen Dosen des Thymiankrauts – Tagesdosis bis 10 Gramm – sind keine Nebenwirkungen bekannt. Thymian kann allerdings hautreizend wirken, besonders in Form von ätherischem Öl. Daher sollte das ätherische Öl stets gut verdünnt werden. Aufgrund seiner anregenden Wirkung sollte ätherisches Thymianöl in der Schwangerschaft, von Epileptikern und Bluthochdruckpatienten nicht verwendet werden.  Die innerliche Anwendung von ätherischem Thymianöl sollte zuvor mit Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden. In sehr seltenen Fällen können bei der Einnahme von Thymianpräparaten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschläge, Schwellungen, Nesselsucht oder Luftnot auftreten. Dies gilt nicht für die Anwendung von Thymiangewürz und Thymianspeiseöl.